Sonntag, 5. Februar 2012

In stiller Trauer...


Lasst mich euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte voller Liebe, Anmut, Demut und Armut, aber auch voll Leid, Hinterlist, Trauer und Boshaftigkeit.

Vor gar nicht all zu langer Zeit lebten Nutria-Vater Roland, Nutria-Mutter Gwendolyn und Nutria-Sohnemann Karl nahe eines großen Flusses. Das Leben war einfach, aber sie waren glücklich. Vater Roland versorgte seine Familie mit Nahrung, während Mutter Gewndolyn immer drauf bedacht war die Kleidung und den Baumstamm rein zu halten, Sohnemann Karl planschte derweil vergnügt im Fluss vor der Haustür. So ging es Tag ein, Tag aus. Bis zum 23. Dezember letzten Jahres.

An jenem Tag war es bitterkalt. Karl planschte nicht, sondern hielt sich bei seiner Mutter auf. Beide backten Plätzchen mit lustigen Motiven drauf für das morgige Weihnachtachtsfest und warteten auf Papa Roland. Die Zeit verging schnell, Karl freute sich schon auf das Wiedersehen mit seinem Vater, so wie er es jeden Tag tat. Er zog sich den Wollpulli an, den er letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt bekommen hat (es war sein Lieblingpulli - er war aus Cashmir), setzte sich gespannt vor die Tür und wartete. Eine Stunde verging, eine weitere quälte sich vorüber und schließlich vergingen drei lange Stunden ohne irgendein Zeichen auf die Rückkehr seines Vaters.

Karl wusste nicht was das zu bedeuten hat. Er drehte sich zu seiner Mutter und fragte wo Papa denn bliebe. Seine Mutter erwiederte, den Tränen nahe, sie wüsste es nicht, aber sie wolle einmal nachschauen. So hängte sie die Schürze(aus Baumwolle) an den Haken, zog die Backhandschuhe(aus Baumwolle) aus und schüttelte sich das Mehl vom Fell. Sie nahm sich ihren Annorak (aus Schurwolle) und trat langsam vor die Tür. Keine fünf Minuten vergangen, da hörte klein Karl einen Knall von gar nicht all zu weiter Entfernung. Er dachte sich, dass seine Mutter vielleicht gesürzt ist, noch in Gedanken versunken stürmte er zur Tür heraus, um ihr zu helfen. Ein Schritt, zwei Schritte und Klapp.

Karl trat in ein Nutriafanggerät. Es zermalmte ihn die Knöchel, er stürzte und wurde bewusstlos... Im Baumstamm brandte immernoch ein Feuer und es duftete nach leckeren Plätzchen mit lustigen Motiven drauf, Mutters Schürze wehte im Wind, welcher durch die offene Tür hereinstürmte. So wie Mama und Papa sollte auch Karl nie wieder nach Hause zurückkehren...

Gläubige hört mich an! Es mag aberwitzig Anmuten, ja gar sogar tollkühn und vollkommen närrisch, aber jährlich werden circa vier Nutrias mit brutalsten Methoden gefangen, deportiert, ermordet und entfellt. Nur um später als unglaublich abscheuliche Mode an dumme, verachtenswerte Menschen verkauft zu werden. (Für Hartgesottene , Ekeleregend) Selbstverständlich ist der Heilige Nutria rund um die Uhr versucht seine Schäfchen zu Hüten und die schützende Kralle über sie zu halten.

So gibt es tollwütige Menschen, welche mit sogenannten "Nutria-Heilanstalten", ahnungs- und glaubenslose Nutrias (ausschlßielich in Nordamerika) unter dem Vorwand einer warmen Mahlzeit in ein abscheuliches Gulag treiben, nur um sich an ihrem güldenem Fell zu bereichern. Aus diesem Lager der Ünglückseeligen kann selbst der Heilige Nutria sie nicht erretten, denn hier wird jede Hoffnung und jeglicher Glaube im Keim erstickt.

So oder so, wir können und dürfen diese Nutriaschlächter nicht weiter tolerieren. Nutrias zu töten heißt das Gleichgewicht der Welt zu gefährden, ja sogar den Untergang des Universums zu riskieren.

Jene boshaften Menschen abzuschlachten und zu töten, würde uns aber nicht besser machen, als Jene die wir verachten. Deswegen sage ich euch, meinen Gläubigen, wir dürfen sie nicht töten! Nein! Sobald ihr einen solchen Menschen erblicket reiset ihn hinein ins Wasser uns lasset sie treiben zum großen Wasserfall (Wehr- und Kläranlagen sind ebenso gültig). Allein sie mögen zu urteilen, wem Absolution gebührt und wen das kalte Element der Nutrias für immer umarmt, in Ewigkeit.

Und nun lasset uns an jene Gedenken, welche wegen der Herrlichkeit ihrer selbst das Leben genommen wurde.

Es trauert der Heilige Nutria...

1 Kommentar:

  1. Dem muss Einhalt geboten werden!
    Das Schlachten darf so nicht weitergehen....

    Oh Heiliger Nutria, nimm diese leblosen Menschenkörper und verarbeite sie in deinem Damm.

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